Sonntag, 22. April 2012

Freundliche Mahnung an alle demokratischen Kleinparteien und ...

Freundliche Mahnung an alle demokratischen Kleinparteien und Organisationen, die durch lose Vernetzung eine echte Volkspartei gründen wollen
Ich habe als Demokrat, der wahre Volkssouveränität und eine Gemeinwohl-orientierte Gesellschaft erstreiten helfen will, die Bemühungen der Plattform Leipzig von 2003 nicht nur mit Sympathie verfolgt, sondern auch zu unterstützen versucht. Doch leider kam bisher keine Einigkeit zustande. Das liegt meines Erachtens daran, dass manche den zweiten und dritten Schritt vor dem ersten tun wollen. Sie kommen mir vor wie das "Milchmädchen", das mit großen Zukunftsträumen mit ihren Eiern zu Markt ging. Doch während sie schon von der Zukunft träumte, stolperte sie, und die Eier und damit auch ihre schönen Zukunftsträume zerbrachen. Natürlicherweise haben die Hunderte basisdemokratischer Vereinigungen, entsprechend den Hauptanliegen ihrer Mitstreiter, konkrete für sich vernünftige Ziele. Doch da die speziellen politischen Anliegen Jugendlicher, Arbeiter und Angestellten, Arbeitsloser und Geringverdiener, Bauern und Rentnern, kleinen und mittleren Gewerbetreibenden, Frauen und Ausländern naturgemäß unterschiedlich sind, obwohl diese alle eine gemeinsame Ursache haben, ist es nicht einfach, diese unterschiedlichen, aber mit einander verwandten Problemgruppen in einer großen oppositionellen ALLIANZ zu bündeln. Nach reiflicher Überlegung bin ich zu folgender Meinung gekommen: der erste Schritt, dem allen anderen Ziele vorerst untergeordnet werden müssen, ist die Erringung echter Volkssouveränität, d. h. basisdemokratische-parlamentarische Gesetzesmacht. WARUM? Neoliberale sind objektiv nicht an gleichen Bildungschancen für alle interessiert. Im Gegenteil: Ihnen kommt es nur auf eine "Elite" williger Fachidioten an. Und "Braindrain“, nämlich die Abwerbung hochqualifizierter Fachleute aus unterentwickelten Ländern ist tausendmal billiger. Neoliberalisten sind niemals ernsthaft an der Beseitigung von Massenarbeitslosigkeit interessiert, weil diese ihnen ermöglicht, die Löhne zu drücken, die Gewerkschaften zu schwächen, die Unterwürfigkeit ihres "Humankapitals" zu erhöhen und mit Entlassung zu erpressen, sozialstaatliche Maßnahmen wurden z.B. während des Kalten Krieges durch Systemkonkurrenz erzwungen, die es heute nicht mehr gibt. Neoliberale sind an der Erhöhung der Arbeitszeit, des Rentenalters, verstärkter Ausbeutung, niedrigen Steuern für die Reichsten, an schwachen Gewerkschaften, Rüstung, Rüstungsexport und Kriegen interessiert. Allein diese wenigen Beispiele reichen aus, um zu beweisen, dass eine wahre Volkspartei nicht nur anstreben muss, einzelne Reförmchen durchzusetzen, sondern dass grundsätzliche Veränderungen der Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen erforderlich sind, die nur durch eine große Regenbogen-Allianz, einer mächtigen Volkspartei und den Linken möglich ist. Denn vorerst ist nicht damit zu rechnen, das lehren die vergangenen Jahre, dass SPD und Grüne sich wieder auf ihren Ursprung besinnen und die korrumpierten Führungsspitzen ihrer Parteien abwählen. Sollte es bis 2013 doch gelingen, umso besser, aber darauf verlassen, das haben die Wahlen seit 2009 gezeigt, kann man sich nicht. Eine neue Volkspartei ist nur sinnvoll, wenn sie einen konsequent antikapitalistischen Kurs fährt, eine konsequente Friedenspolitik betreibt und noch konsequenter als DIE LINKE erneuerbare Energien auf regionaler Basis fördert und vor allem eine Geldreform durchsetzt. Denn die "Stärke"der Neoliberalen beruht darauf, dass sie sich die Geldschöpfung, und die großen Banken unter den Nagel gerissen haben.
Doch vorerst um echte Volkssouveränität zu kämpfen muss absolute Priorität haben. Denn ohne Volksmacht lassen sich auch bundesweite Volksentscheide nicht durchsetzen, denen allerdings dann eine gründliche Aufklärungsarbeit über das Für und Wider der zur Entscheidung stehenden Sache vorausgehen muss.
Günter Rahm, Quedlinburg

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