Was das Kapital allein fürchtet: DASS ES ABGEWÄHLT WIRD!
Das „Neue Deutschland“
veröffentlichte am 13. August 2012 auf Seite 15 eine Rezension zu Ingo Schulzes
Buch „Unsere schönen neuen Kleider“ (Hanser Berlin, 10 Euro),
Kapitalismuskritik zwischen Evidenz (einleuchtender Erkenntnis) und Folgenlosigkeit.
Zum Thema „Kapitalismus am Ende“
gibt es unter Google 189 000 systemkritische Einträge, Thesen gegen die
Ausplünderung der Gesellschaft. Doch die MACHT des Finanzkapitals, das
undemokratisch der Politik diktiert, scheint heute gepanzert gegen
Kapitalismuskritik, paradoxerweise, indem sie Kapitalismuskritik zulässt und
damit Meinungsfreiheit vortäuscht, denn was nützen die klügsten alternativen
Ideen kluger humanistischer Vordenker, wenn das Volk nicht die politische
GESETZESMACHT im Bundestag hat, die es dann auch notfalls mittels einer aktive
Volksbewegung durch Generalstreik verteidigen kann? Deshalb appelliert Ingo
Schulze an den „Geist des Gemeinsinns“, um die vom Menschen gemachten
Sachzwänge des Kapitalismus überwinden zu können. Viele kluge Köpfe fordern
deshalb seit langem eine lose Vernetzung der vielen humanistisch-demokratischen
Vereinigungen, Verbände, Kleinparteien und Persönlichkeiten zu einer immer
mächtiger werdenden REGENBOGEN-KOALITION autonomer Initiativen, um wahre
Demokratie, nämlich VOLKSSOUVERÄNITÄT durchsetzen zu können, die es bis jetzt
nicht gibt. Denn zu wahrer Demokratie, Selbstbestimmung des Volkes über die
wesentlichsten gesellschaftlichen Probleme, gibt es keine Alternative. Volksentscheiden,
besonders auf Bundes- und Europaebene, muss allerdings eine VOLKS-AUFKLÄRUNG des
Volkes über das Für und Wider der zur Entscheidung stehenden Sache durch
rechtschaffene, volksverbundene Fachleute vorausgehen. Die Erringung von VOLKS-SOUVERÄNITÄT
ist ohne einen großen WAHLSIEG, durch den das Volk GESETZES-MACHT erlangt hat,
nicht denkbar. Deshalb gibt es für das Finanzkapital heimlich immer die Angst,
dass es seine parlamentarische Vorherrschaft durch Wahlen einbüßen könnte. (Venezuela
u. a. lateinamerikanische Staaten haben es uns bereits vorgemacht.)
Die Bundestagswahl 2013 bietet uns
objektiv die Möglichkeit, den „neoliberalen Parteienfilz“, (Stefan HEYM), den
untertänigen Willensvollstrecker des Finanzkapitals, abzuwählen. Aber dieses
hat bereits vorgesorgt, indem es die Ausgrenzung der einzigen gegenwärtigen
Oppositionspartei durchgesetzt, aber auch bereits die Etablierung dreier neuer
konservativer Parteien gefördert hat, die sich inzwischen bereits eindeutig als
Systemstützen zu erkennen gegen haben: die PIRATEN, deren Oberpirat ein Beamter
des „Verteidigungsministerium“ und natürlich zu kapitalistischer „Staatstreue“
verpflichtet ist, aber auch „PRO DEUTSCH-LAND“, das durch populistische
Ausländerfeindlichkeit den Hass des Volkes von den wahren Verursachern der
drohenden Katastrophe auf muslimische
Sündenböcke ablenken, aber auch Protestwähler abfangen soll. In dem Buch „
Abschied vom Abendland“, das vor Halbwahrheiten nur so strotzt und Interessenten
kostenlos angeboten wird, haben, sie schlau vertuscht, ihre reaktionäre politische Konzeption
unmissverständlich dargelegt.
Doch DIE LINKE ist gesamtdeutsch
ALLEIN niemals in der Lage, parlamentarische Gesetzesmacht im Bundestag zu
erringen. Sie bedarf mindestens einer zweiten Volkspartei, die im fairen
Wettstreit mit der Linken um die Herzen und Hirne der mindestens 90 Prozent
durch das Finanzkapital bedrohten oder schwer benachteiligten Wähler zu
schaffen, um Gesetzesmacht im Bundestag zu erringen. In Deutschland gibt es
neben den etablierten Parteien über hundert humanistisch- demokratische
Kleinparteien, die auf Grund der undemokratischen 5-%-Hürde und mangels reicher
Sponsoren niemals in den Bundestag kommen können. Doch wenn diese vorerst z. B.
unter dem Dach der HUMANWIRTSCHAFTSPARTREI gemeinsam 2003 zur Wahl antreten
würden, ergäben sich völlig neue Alternativen, zudem, wenn diese in der Wahl
auch durch eine mächtige Volksbewegung unterstützt würde, linke Sozialdemokraten
und Grüne ebenfalls vorübergehend die Humanwirtschaftspartei wählten. Doch
werden die vielen humanistisch-demokratischen Kräfte, die es bereits gibt und
auch eine gemeinwohl-orientierte Gesellschaft wollen, den von Ingo Schulz
geforderten Gemeinsinn zeigen?
Günter Rahm
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