(Auszug aus einer Predigt von Robert Bowman, ehemaliger Kampfflieger und US-Oberstleutnant mit 101 Kampfeinsätzen in Vietnam)
Wenn wir uns weiterhin über die wahren Hintergründe des Terrorismus täuschen lassen, wird er uns so lange weiter bedrohen, bis wir vernichtet werden. Die Wahrheit ist, dass keine unserer Atomwaffen uns vor dieser Bedrohung schützen kann. Kein Star-War-System, egal wie technisch hoch entwickelt, egal wie viele Milliarden hineingesteckt worden sind, kann uns vor einer Atomwaffe schützen, die in einem Segelboot oder in einer Cessna, in einem Koffer oder in einem Mietwagen ankommt. Das ist eine militärische Tatsache.
Wir sind das Ziel der Terroristen, weil wir gehasst werden, und wir werden gehasst, weil unsere Regierung hassenswerte Taten begangen hat. In wie vielen Ländern haben die Vertreter unserer Regierung Führer, die von der Bevölkerung gewählt waren, abgesetzt und durch Militärdiktaturen ausgetauscht, die nichts anderes als Marionetten sind und bereit waren, ihre eigenen Bürger an amerikanische Großkonzerne zu verkaufen?
Wir taten dies im Iran, als die US-Marine und das CIA Mossadegh absetzten, weil er die Ölindustrie nationalisieren wollte. Wir ersetzten ihn durch den Schah und bewaffneten, trainierten und bezahlten dessen gehasste Geheimpolizei, die die Menschen im Iran versklavte und terrorisierte, nur um die finanziellen Interessen unserer Ölkonzerne zu schützen. Wir taten dies in Chile. Wir taten dies in Vietnam. Und natürlich: Wie oft haben wir es in Nicaragua getan und in all den anderen lateinamerikanischen Bananenrepubliken. Wieder und wieder haben wir angesehene Führer verdrängt, die den Reichtum ihres Landes unter den Leuten, die dafür gearbeitet haben, verteilen wollten. Deswegen sind wir rund um die Welt gehasst, und deswegen sind wir das Ziel der Terroristen. Der Hass, den wir gesät haben, ist zurückgekommen, um uns in der Form des Terrorismus zu bedrohen.
DAS IST DIE WAHRHEIT, DIE DIE AMERIKANISCHEN BÜRGER UND DIE WELT HÖREN MÜSSEN:
Diesen abgrundtiefen Hass infolge jahrhunderte langer kolonialer und neokolonialer Unterdrückung unterentwickelter Länder habe ich während meiner britischen Gefangenschaft in Ägypten täglich erlebt. Uns war verboten, mit der einheimischen arabischen Bevölkerung zu sprechen, aber das ließ sich nicht mehr durchsetzen, als wir in der damals noch widerrechtlich von den Briten besetzten Suezkanalzone als Arbeitssklaven tätig waren, wo für die niedrigsten Arbeiten auch arme Fellachen eingesetzt waren.
Wenn diese Gelegenheit hatten, mit uns zu spreche, brachten sie ihre Wut über erlittenes Unrecht durch Briten und US-Amerikaner zum Ausdruck. Ferner wurden wir täglich Zeuge, wie respektlos selbst einfache britische Soldaten mit der einheimischen Bevölkerung umgingen.
Auch in der anti-imperialistischen Entwicklung in Lateinamerika kommt diese jahrhundertlange Demütigung zum Ausbruch. 1973 konnte man in Chile die rechtmäßig gewählte Volksregierung mit massiver Unterstützung der US-Geheimdienste noch gewaltsam beseitigen. Doch die politische Entwicklung in Ländern wie Venezuela, Bolivien, Brasilien, Argentinien, Ecuador und Guatemala zeigen, dass das nationale Selbstbewusstsein sich nicht ewig unterdrücken lässt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen